Dura Europos

Koordinaten: 34° 44′ 51″ N, 40° 43′ 48″ O

Karte: Syrien
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Dura Europos
Karte Armeniens unter Tigranes II. und Teile des Parthischen Reiches mit Dura Europos

Dura Europos, auch Dura-Europos (griechisch Δοῦρα Εὐρωπός, arabisch Qal'at es-Salihiye), war eine griechisch-hellenistische Stadt im heutigen Syrien. Sie war in der Zeit des dort nach dem Tod von Alexander dem Großen entstandenen östlichen Diadochenreiches – nach seinem ersten König Seleukos I. (358–281 v. Chr., König ab 306 v. Chr.) Seleukidenreich genannt – gegründet worden. Dura Europos lag am mittleren Euphrat, kurz vor der heutigen syrisch-irakischen Grenze.

Ob es eine indigene Vorgängersiedlung gab, ist bislang nicht geklärt. Dura Europos bekam eine stark befestigte Zitadelle, wurde zu einem größeren Ort in griechischem Baustil erweitert und entwickelte sich – vor allem in der späteren parthischen Zeit – zum administrativen und wirtschaftlichen Zentrum der Region. Die ältere Auffassung, dass es eine wichtige Handelsstadt auf dem Weg von Palmyra zum Euphrat und damit an der Seidenstraße war, wird dagegen nicht durch die schriftlichen Quellen gestützt. Die Stadt gehörte spätestens seit den Kaisern der severischen Dynastie als Grenzfestung zum Römischen Reich, wurde 256/257 von den Sassaniden erobert und zerstört und wohl 273 für immer verlassen.

Die Ruinen blieben deshalb gut erhalten; das trockene Wüstenklima bewahrte auch viele organische Materialien. Der im 20. Jahrhundert zu ungefähr 40 % von Archäologen ergrabene Ort wird aus diesem Grund oft als das „Pompeji des Ostens“ oder „Pompeji der Wüste“ bezeichnet.[1] Zu den herausragenden Funden gehören die Hauskirche von Dura Europos, die bisher älteste als solche fassbare Kirche überhaupt, und die mit figürlichen Szenen ausgemalte Synagoge von Dura Europos.

2013 wurde die archäologische Stätte von Kämpfern der Terrormiliz IS geplündert; das Ausmaß der Zerstörungen ist derzeit (Juni 2019) noch unbekannt.

  1. Ancient History, Modern Destruction: Assessing the Status of Syria’s Tentative World Heritage Sites Using High-Resolution Satellite Imagery, aaas.org, American Association of he Advancement of Science (AAAS). Geospatial Technologies Project, (November oder Dezember) 2014, abgerufen am 23. August 2015. – Das späteste genutzte Satellitenbild stammt vom 11. November 2014. Englisch.

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